Wolfgang Berghofer, Jahrgang 1943, gehört zu den namhaften Akteuren der Wendezeit. Als Dresdner Oberbürgermeister suchte er als einer der ersten DDR-Politiker das Gespräch mit der Opposition. Die Rathausgespräche mit der Gruppe der 20 markierten eine Zäsur in der DDR. Auch deshalb blieb der Herbst 1989 friedlich. 1990 tritt er aus der PDS aus. Seit über 30 Jahren arbeitet er in der Wirtschaft als freier Unternehmensberater. Aus Anlass seines 80. Geburtstages zieht er in seinem Buch »Zwischen Wut und Verzweiflung« Bilanz über sein Leben. Er rechnet kritisch mit dem kapitalistischen System ab, dem er in seiner derzeitigen Verfassung keine Chance gibt. Berghofer ist ein exzellenter Analytiker und durchaus auch exzentrischer Mensch, eben ein Zeitgenosse und Zeitzeuge der ungewöhnlichen Art. Selbst nennt er sich einen grimmigen Optimisten.
Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit.